Wenn die Belastung zu groß und alles zu viel ist, reden wir von Stress. "Das hat mich gestresst. Ich bin gestresst..." Aber die Stresstoleranz ist bei jedem anders. Was den einen gerade in Schwung bringt und motiviert, kann für den anderen schon eine Überforderung bedeuten. Was ist das also mit dem Stress?
Stress ist immer eine ganz persönliche Reaktion auf die Umwelt. Eine als gefährlich erlebte Situation, ein einzelner Reiz oder andauernde Überlastung löst eine Reaktion im Körper aus, die somatisch, emotional und gedanklich erlebbar ist. Dieses Reaktionsmuster ist sehr gut und wichtig, ja kann sogar lebensrettend sein. Denn die Stressreaktion schützt uns in immenser Geschwindigkeit vor Gefahren:
z. B. im Straßenverkehr, wenn wir merken, dass wir schon auf die Bremse gedrückt haben, bevor uns die Gefahr der Situation überhaupt bewusst war. Der Schreck folgt dann oft erst später.
Was kann man aber tun, wenn sich solche Stressreaktionen bereits in ganz ungefährlichen Situationen einstellen? Wenn die Angstgefühle oder die innere Unruhe dem Anlass nicht angemessen sind und die gefühlte Aufregung einen daran hindert, zielgerichtet zu denken, um angemessene Leistungen zu erzielen oder gute Lösungen zu entwickeln?
Meridian-Klopfen nach dem ROMPC® kann genau in diesen Momenten von großem Nutzen sein. Denn die Methode kann jeder bei sich selbst anwenden. Sie bietet effektive Hilfe zur Selbsthilfe, so dass Sie Abstand zu Ihren Stressgefühlen gewinnen und sich gelöst und befreit fühlen. Aber wie, wenn Sie sich mitten in einer belastenden Situation befinden? Oft vergessen wir dann ja gerade das, was uns weiter helfen könnte. Deswegen möchte ich Ihnen hier die Anregung geben, sich einen inneren "ROMPC®-Erste-Hilfe-Kasten" anzuschaffen.
Wenn die Belastung zu groß oder die Unruhe zu stark wird und der Stresskreislauf beginnt, geht es darum, sich an folgende vier Dinge zu erinnern und diese so gut wie möglich umzusetzen:
Halten Sie einen Moment inne, um wahrzunehmen was jetzt ist. Was passiert um sie herum? Was spüren Sie im Körper? Was denken und fühlen Sie?
Oft bemerken wir Stress erst, wenn wir mitten darin stecken. Der auslösende Faktor ist uns meistens nicht bewusst, der Bezug zu der eigenen Befindlichkeit und den eigenen Bedürfnissen ist manchmal nicht möglich. Gelingt es uns dann, einen Moment Pause zu machen, können wir wahrnehmen, was aktuell passiert und Erste-Hilfe-Maßnahmen treffen. Daher ist es hilfreich, ein inneres Stop-Signal zu setzen und sich einen Moment der inneren Einkehr zu gönnen.
Damit geben Sie Ihrem Körper einen Impuls, die Stressreaktion herunterzufahren und zu entspannen. Außerdem verändern Sie bewusst Ihr unwillkürliches Stress-Atemmuster.
Unter Stress wird die Atemfrequenz erhöht, damit der Körper mehr Sauerstoff zur Verfügung hat. Wird dieser Sauerstoff aber nicht verbraucht, z. B. durch mehr Bewegung, führt das im Körper zum Anstieg des pH-Wertes. Dessen Folgen machen uns nervös und erregbar. Deswegen ist bei Stress das bewusste Ausatmen wichtig.
Wasser ist die Grundlage aller biologischen Vorgänge im menschlichen Organismus. Der menschliche Körper besteht zu 50% bis 85% aus Wasser, d.h. alle Körperfunktionen, Transport- und Kommunikationssysteme des Körpers geschehen im Lösungsmittel Wasser. Wenn Sie wissen, dass die Stressreaktion auf einer körperlichen Ebene abläuft (Ausschüttung von Hormonen, Anspannung der Muskeln, Erhöhung des Pulsschlags, der Gehirndurchblutung u. a.) sollten Sie Ihren Körper dahingehend unterstützen, diese Vorgänge möglichst gut zu verarbeiten, indem Sie genug Wasser trinken. So kann die Stressreaktion schnell zurückgefahren werden, wenn die Gefahr vorbei ist. Da alle körperlichen Vorgänge auf der Basis des Wassers stattfinden, benötigen wir ausreichend Flüssigkeit, um auf neuronaler und hormoneller Ebene schnell reagieren zu können. Fehlt unserem Körper Wasser, stellt er auf "Sparflamme", so dass vorrangig alle lebensnotwendigen Organe mit Flüssigkeit versorgt werden. Für die Verarbeitung der Stressreaktion bleibt dann zu wenig übrig.
Unser Körper braucht also ausreichend Wasser, um optimal funktionieren zu können.
Stress beruhigen und klopfen
So gekräftigt durch das "Pause machen" im Kontakt mit sich selbst, durch das "bewusste Ausatmen" einen Entspannungsimpuls gesetzt und durch genügend Wasser im Körper die physiologischen Vorgänge stabilisiert, können Sie nun durch ein einfaches ROMPC Ritual einen weiteren Impuls setzen, um Ihre Stressreaktion zu beruhigen:
Reiben Sie den Bereich über Ihrem Herzen. Hier sitzt ein neurolymphatischer Reflexpunkt. Durch das Reiben werden Lymphe und Ying-Meridiane stimuliert. Sprechen Sie dabei den Satz: "Ich akzeptiere mich voll und ganz mit dem Stress, den ich im Moment habe." Sie müssen dem Inhalt dieses Satzes nicht zustimmen. Nehmen Sie einfach wahr, wie es ist, wenn Sie diese Worte zu sich selbst sagen.
Dann klopfen Sie leicht auf Ihr Brustbein, während Sie an Ihren Stress denken. Hier liegt der Thymuspunkt. Durch das Klopfen wird das hormonelle System stimuliert und ein weiterer Impuls zur Entspannung an den Körper gesendet. Wichtig dabei ist, dass sie gedanklich bei Ihrem Stress bleiben, damit der Entspannungsimpuls auch an der richtigen Stelle ankommt.
Wenn Sie wollen, können Sie nun zum Abschuss mit den Augen mehrmals einer liegenden Acht folgen. Damit stabilisieren sie auf einfache Weise die Verbindung der beiden Gehirnhälften.
Mit diesem kleinen Ritual setzen Sie bei sich selbst Impulse, mit denen Sie in jeder Situation, in kurzer Zeit Ihren Stress beruhigen und die Stressreaktion herunterfahren können.
Dieses, hier ausführlich beschriebene "Erste-Hilfe-Ritual" braucht nicht viel Zeit und Sie können es bei verschiedenen Gelegenheiten nutzen:
Die Erfahrung hat gezeigt, dass dieses kleine Ritual für den Erste-Hilfe-Bereich effizient und schnell zur Erleichterung und einer ersten Entlastung und Stabilisierung führt, so dass Sie sich anschließend Ihren Aufgaben und Herausforderungen entspannter und gelassener stellen können.
© Andrea Raith